Parodontitis bezeichnet eine bakterielle Entzündung des Zahnbettes bzw. den Zahn umgebenden und stabilisierenden Gewebes und Knochens. Das tückische an der Parodontitis ist, dass sie nicht schmerzhaft ist. Ein Indikator für das Erkennen einer Parodontitis ist für den Patienten selbst nur ein Zahnfleischbluten, aber die Entzündungsfläche einer Parodontitis ist oftmals so groß wie der Rücken einer Hand. Das ist vergleichsweise eine große Entzündungsfläche. Im Mund existieren ungefähr 500 Bakterien und Keime, viele von denen gehören dahin und gehören zur natürlichen Mundflora, aber es gibt 5 aggressive bzw. pathogene Dentalkeime. Diese können zu einem Knochenabbau führen und zusätzlich durch die eigentlich blutende Wunde, die man nicht sieht, gelangen diese Keime auch über die Blutbahn in den gesamten Körper. Wir finden pathogene Dentalkeime heute an Stellen, wo sie überhaupt nicht hingehören: z.B. Knieprothesen, Hüft-Prothesen, Herzklappen, Brustimplantate, Fehlgeburten. Diese Keime gelangen über eine parodontale Entzündung dorthin. Hier geht es nicht nur um den Verlust eines Zahnes.
Parodontitis wird weltweit völlig unterschätzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat mittlerweile dazu festgestellt, dass es die größte chronische Erkrankung weltweit ist. In Deutschland sind 52 % der Erwachsenen Bevölkerung betroffen und über 75 % der Senioren. Parodontitis ist eine Volkserkrankung. Viele denken das wäre vielleicht nicht ganz so relevant, aber Parodontitis ist viel mehr und steht in starke Wechselwirkung mit vielen chronischen Volkserkrankungen wie Diabetes, Rheuma, Arthritis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch bei Frauen mit Kinderwunsch zum Thema Frühgeburt. Aus diesen Gründen heraus ist die Parodontitis höchst relevant, weil sie im Endeffekt Auswirkungen auf andere Erkrankungen hat, die wesentlich mehr Probleme verursachen können als nur Zahnausfall.
Was viele chronisch Kranke nicht wissen, ist das die Gefahr einen Schlaganfall zu erleiden siebenfach erhöht ist, eines Herzinfarktes vierfach erhöht ist, bei Diabetes ein wesentlich höheres Risiko besteht früher zu Versterben. Rauchen und Trinken erhöht das Frühgeburt-Risiko um den Faktor vier, aber eine unerkannte Zahnentzündung (Parodontitis) erhöht den Faktor um 7,5. Aus diesem Grund ist Früherkennung unglaublich wichtig.
Bei einer Hüft-Prothese oder Herz-Operation kann die Parodontitis dadurch, dass sie immungeschwächt sind, Komplikationen verursachen. Über die Blutbahn verteilen sich die Keime im ganzen Körper. Das kann das Ergebnis nachhaltig negativ beeinflusst werden, deshalb ist es natürlich wichtig sich vor einer Operation darüber in Kenntnis zu setzen, ob man möglicherweise eine Parodontitis hat und die sollte man natürlich auch vorher behandeln.
Viele Menschen denken, dass eine einfache Prophylaxe (Zahnreinigung) völlig ausreichend ist. Pflege allein reicht nicht. Früherkennung und Scanning sind wichtig, denn wir wissen heute dass 50 % der wachsenden Bevölkerung ab 40 trotzdem eine Parodontitis bekommen, obwohl viele Menschen eine gute häusliche Mundhygiene betreiben. Also muss es noch andere Ursachen geben und es muss auch im Endeffekt eine spezielle Diagnostik und Therapie erfolgen. Dafür gibt es Parodontologen. Das sind Zahnärzte, die sich mit dem Thema beschäftigen und fortgebildet haben. Der Fachzahnarzt kennt sich hervorragend mit dem Thema Heilung des entzündeten Knochens aus und darauf ausgerichtet Zahnerhalt zu betreiben d.h. Früherkennung zu betreiben und dafür zu sorgen, dass der Zahnerhalt tatsächlich stattfindet in dem man dort regelmäßig zur Pflege geht.
Also ist die Früherkennung und eine adäquate Behandlung unverzichtbar. Die Parodontitis Behandlung ist im Verhältnis zu einem Verlust des Implantats oder einer Brücke kostengünstiger und somit eine sehr sinnvolle Investitionen in die eigene Gesundheit dar.
Wir als Praxis Dr. Frank Spiegelberg haben uns sehr intensiv mit dieser Disziplin beschäftigt, insbesondere mit der Prävention und Behandlung von Erkrankungen dieses Zahnhalteapparats und arbeiten ausschließlich mit Spezialisten zusammen.
Sie haben weiterführende Fragen zum Thema Parodontologie? Sprechen Sie uns darauf an. Wir helfen gern weiter und erörtern mit Ihnen im Bedarfsfall die Möglichkeiten einer perfekt auf Sie abgestimmten Therapie.